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Wetter Tirpersdorf

 

Geschichte ab 1900

  • In die Zeit um 1883 fällt die Beantragung einer Konzession für den Reiheschank für Bier und Branntwein durch Friedrich August Ganßmüller, der diese gemeinsam mit seiner Frau Anna Lina Ganßmüller bis zum Jahre 1907 betrieb, danach übernimmt der Sohn Emil Max Ganßmüller die Gastwirtschaft. 1901 wird das bestehende Gasthaus mit einem Anbau, welcher für eine Damentoiltette, eine Herrentoilette und ein Pissoir jeweils mit abschließbaren Türen vorgesehen ist, erweitert. 1908 wird auf der gegenüberliegenden Dorfseite ein neues Gasthaus gebaut. 1947 wird eine Erweiterung der Konzession beantragt und die Schankwirtschaft mit einer Fremdenbeherbergung erweitert. Die Tochter Else Ganßmüller übernimmt die Gastwirtschaft von ihren Eltern und betreibt diese bis zum Ende der siebziger Jahre. 
  • Mit der weiteren Etablierung und Erweiterung der Stickerei-industrie und später der Gardinenweberei in der Region änderte sich in Brotenfeld der Broterwerb vieler Einwohner. Auch in Brotenfeld wurden Stickereimaschinen und Webstühle aufgestellt.
  • Bis Anfang des 20. Jahrhunderts besuchten die Kinder von Brotenfeld die Schule in Arnoldgrün. Der Schulweg war für die Kinder beschwerlich und führte durch den Wald auf dem ehemaligen „Kirchsteig“ entlang. Erst am 21. November 1913 konnte die Gemeinde Brotenfeld, in welcher 1911 insgesamt 34 Schulkinder gemeldet waren, eine eigene Schule gründen. 1914 erwarb die Gemeinde mit Hilfe eines Kredites ein eigenes Gebäude für die Schule. Von 1922 bis 1936 wurden alle Kinder von Brotenfeld in einer Klasse mit verschiedenen Altersstufen unterrichtet. Ende der 40-iger Jahre wurde die Schule in Brotenfeld aufgelöst. Die Schulkinder besuchten von nun an die Schule in Tirpersdorf.
  • Bis 1903 bildete die Gemeinde Brotenfeld einen gemeinschaftlichen Feuerlösch- und Spritzenverband mit Arnoldsgrün. Am 28.Februar 1903 erhält die Gemeinde Brotenfeld die Genehmigung zur Bildung eines eigenen Feuerlöschwesens in Brotenfeld. Im Jahre 1909 erwarb die Gemeinde eine zweirädrige Wagenspritze und diverse Ausrüstungsgegenstände für insgesamt 730 Mark. Die Feuerwehr bestand auch nach der Eingemeindung von Brotenfeld in die Gemeinde Tirpersdorf bis zum Jahre 1962 weiter, danach wurde sie mit der Feuerwehr Tirpersdorf vereinigt. Die historische Handspritze der Brotenfelder Feuerwehr befindet sich heute im Feuerwehrmuseum der FFW Tirpersdorf.
  • Auch in Brotenfeld forderte der I. Weltkrieg Kriegsteilnehmer. Es gab aber auch Zurückstellungen von Arbeitern vom Militärdienst, welche im Bergwerk der Fundgrube Gertrud beschäftigt waren, da das Reich nach Beschlagnahmung der Fundgrube Gertrud durch die Kriegsmetall AG Berlin ein besonderes Interesse an der Wolframitförderung in dieser Zeit hatte. Nicht alle Männer kehrten aus dem Krieg wieder heim. So hatte Brotenfeld 5 Kriegsopfer zu beklagen. Zu Ehren und zum Andenken an die Gefallenen errichtete die Gemeinde Brotenfeld ein Kriegerdenkmal.
  • 1922 Bau der Wasserleitung
  • In den 30iger Jahren wurde der Grundstein für eine neue Siedlung gelegt. Die ersten Häuser wurden 1936 errichtet.
  • Die Auswirkungen des II. Weltkrieges waren auch in Brotenfeld zu spüren. Einige Männer kehrten aus dem Krieg nicht wieder zurück oder gerieten in Gefangenschaft, 15 Kriegsopfer waren zu beklagen.
  • Am 31.5.1950 wurde die Zusammenlegung von Brotenfeld mit der Gemeinde Tirpersdorf von der Gemeindevertretung einstimmig beschlossen. Die Einwohnerzahl von Brotenfeld beträgt bei der Eingemeindung 211 Einwohner.
  • Die weitere Entwicklung des Ortsteiles Brotenfeld verknüpft sich von nun an eng mit der Gemeinde Tirpersdorf und ist in der Ortschronik von Tirpersdorf nachzulesen.